Neben den im Kapitel "Aus der Dorfgeschichte" erwähnten Brandkatastrophen sorgten einige weitere Unglücksfälle in Budberg und Büderich für aufsehen: So brannte im September 1895 der Büdericher Hof Stute-Schlamme bis auf die Grundmauern nieder. Das Jahr 1899 sorgte für zwei Brandunglücke in Budberg. Zunächst gingen Wohn- und Viehhaus des Hofes Klopries in Februar in Flammen auf. Später, im September, brannte brannte die Scheune des späteren Gründers der Feuerwehr Fritz Becker. Zu einem Brand im Jahre 1902 liegen genauere Zeugenaussagen vor:
Händler Franz Rubart von Budberg
Ich hatte in der Beckmanschen Besitzung Ställe gepachtet und dort ein Mutterschwein mit Ferkeln untergebracht. Am 15. Juni, dem Tag vor dem Brand, war ich abends gegen 9 Uhr noch einmal in dem Stall gewesen und habe ich hierbei festgestellt, dass die Tennentüre geschlossen war. Die schließen geschah dadurch, dass inwendig ein Stock vorgesteckt wurde, welcher fest schloß und von außen nur von einem vollständig……… zu entfernen war. Ich bin dann noch bis etwas 12 ½ Uhr in dem Beckmanschen Haus mit diesem zusammen gewesen; dann bin ich nach Hause gegangen und habe mich zu Bett gelegt. Ich hatte etwas geschlafen, als mich meine Frau, welche noch nicht wieder eingeschlafen war , weckte und meinte: Bei unserm Nachbarn werden Scheiben eingeworfen. Als ich verschwand um nachzusehen. Hörte ich den Ruf Rubart, Hülfe, es brennt. Wie ich als Erster zu Brandstelle kamm begegnete mir die Ehefrau Beckmann ungekleidet: und trug anscheinend Kleidungsstücke am Arm. Ich lief dann zunächst zum Stalle um meine Schwein zu Retten. Hierbei bemerkte ich dann, dass die Tennentür halb offen stand. Das Dach stand in Flammen und fiel schon von oben auf die Tenne. Am stärksten brannte es in der Gegend der Räucherkammer und um die an dieselbe anschließende Häckselbühne, worauf Kasten, Brennholz und sonstiges Gerümpel lag. Beckmann habe ich zunächst nicht gesehen. Da ich Spritzenmann bin, habe ich sofort für die Herbeischaffung der Spritze gesorgt.
Aufgrund dieser und vieler anderen Vorfälle beschloß die amtliche Behörde im Kirchspiel Büderich am 06.01.1904 eine Brandwehr zu bilden.
Es ist heute schlecht nachzuvollziehen, welche Aufgaben diese Brandwehr hatte. Es wird vermutet, dass Sie bei Bränden sich sammeln. Den Brand löschen und das Hab und Gut retten sollte. Weiterhin hatte sie für den vorbeugenden Brandschutz zu sorgen. Der in der Überprüfung der Feuerlöschgeräte, aber auch in der Kontrolle von freuerverhindernden Mitteln bzw. bekämpfenden Geräten in den Haushalten bestand. So wurde z. B. überwacht, dass in jedem Haushalt mit einer offenen Feuerstelle eine sog. Stulpe vorhanden war, mit der die Bewohner die Glut abzudecken hatten. So unwahrscheinlich es klingt, verhinderte diese Stulpe, dass sich die im Haus befindlichen Haustiere, insbesondere Katzen, zu nahe an die Glut legten und ihr Fell Feuer fangen konnte. Brannte dieses erst einmal, floh das Tier natürlich und verteilte somit das Feuer in ganzen Haus.
Aber zurück zu Brandwehr: Ihr Leiter, der Gutsbesitzer Fritz Becker aus Budberg, sowie sein Stellvertreter Landwirt Heinrich Rinsche aus Büderich und Ihre Mannen, konnten nicht verhindern, dass weitere Brände entstanden und teilweise verheerende Schäden anrichteten.
11 überlieferte Brände in Büderich und Umgebung hielten die Brandwehr in der Zeit von 1904-1909 ständig in Atem.
In den Jahren 1910 und 1911 ereigneten sich in Budberg zwei weitere Brände. 1910 ging das Wohnhaus auf dem Gründstück Fritz Schmitz in Flammen auf. Es wurde nicht wieder aufgebaut.
Im April 1911 loderte in der Wohnung des Schweizers auf dem Hof Becker das Feuer.